Suffersheim - Heuberg

das Dorf im engen Schambachtal

Suffersheim

Suffersheim (464 m ü. NN) liegt im Südosten Weißenburgs im idyllischen Schambachtal. Die ehemalige Gemeinde mit aktuell ca. 320 Einwohnern, davon 285 in Suffersheim und 35 in Heuberg (Stand: 31.12.2016), wurde mit den Gemeindeteilen Flemmühle, Hammermühle, Heuberg, Laubenthal und Untere Butzmühle am 1. Mai 1978 nach Weißenburg eingemeindet.

Damit wurde auch das am 19. Mai 1967 vom Bayer. Innenministerium genehmigte Gemeindewappen aufgehoben. Als Anspielung auf die Ortsgeschichte zeigte es in der gespaltenen oberen Schildhälfte vorne in Gold einen halben schwarzen Adler (der für die Zugehörigkeit zur Freien Reichsstadt Weißenburg stand) und hinten in Silber zwei schräg gekreuzte rote Schwerter (als Hinweis auf die grund- und gerichtsherrlichen Rechte der Marschälle von Pappenheim seit dem Hochmittelalter). Besonders hervorgehoben wurde darunter in blauem Feld eine Darstellung der Suffersheimer Kirche, deren nicht genau fassbare Anfänge wohl schon in karolingischer Zeit liegen.

1722/23 wurde die Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Michael erneuert. Sie steht am Ortsrand am beginnenden Steilhang in der Mitte des Bachzeilendorfes, das zusammen mit Weißenburg im Jahr 867 als „Suberesheim" erstmals urkundlich erwähnt wird.

Das Dorfbild mit seinem offenen Bach ist stark von der Juralandschaft geprägt. Charakteristisch hierfür sind die Legschieferdächer, die auf dem Luftbild vereinzelt noch zu erkennen sind. Ein Städtischer Kindergarten im früheren Schulhaus versorgt die Ortsteile Suffersheim, Heuberg und Rothenstein.

Gegründet wurde die Siedlung wohl schon im 6./7. Jahrhundert. Im 12. und 13. Jahrhundert ist ein Ortsadelsgeschlecht belegt, deren Burg südöstlich des Ortes auf der Höhe zwischen Ruderts- und Laubenthal stand. Ihnen folgten die Marschälle von Pappenheim als Dorfherren, die ihre Rechte aber schon 1341 wieder verkauften. Seit 1456 gehörte Suffersheim schließlich zur Reichsstadt Weißenburg.

Etwa 1,5 km westlich des Dorfes liegen die Reste der mittelalterlichen St.-Gunthildis-Kapelle. Die Gebeine der Eichstätter Bischofsheiligen ruhten zunächst in der Suffersheimer Kirche bis zum Bau der Kapelle am Ende des 14. Jahrhunderts. Neben den Fundamenten der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Wallfahrtskapelle errichtete ein Förderverein in den Jahren 1993-95, nach vorhergehender wissenschaftlicher Untersuchung der Ruinen, eine ökumenische Kapelle.

Heuberg

Der Weiler Heuberg liegt als ehemaliger Gemeindeteil auf der Hochfläche (536 m ü. NN) nördlich von Suffersheim.

Er wurde von den Marschällen von Pappenheim zwischen 1270 und 1300 als Rodungssiedlung in der Nachfolge des zerstörten Weilers „Noradenberg" angelegt. Im 15. Jahrhundert mussten die Pappenheimer Heuberg verkaufen und schließlich gelangte Heuberg 1591 an die Reichsstadt Weißenburg.

Das systematische Anlageschema Heubergs ist heute noch deutlich erkennbar. Um den charakteristischen Anger mit dem ehemaligen Gemeindehirtenhaus und dem Dorfweiher waren acht Urlehen angeordnet. Damit ist der Ort in seiner Gesamtheit Zeugnis der planvollen Gründung des 13. Jahrhunderts. Von den Wohnstallbauten des 18.-20. Jahrhunderts verfügen noch einige über die typischen Legschieferdächer.

Literaturhinweise:

Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay., Denkmäler in Bayern V.70/2, München 2001, S. 241—243 (Heuberg) und 258-262 (Suffersheim);

Suffersheim. Von Suberesheim zum Ortsteil von Weißenburg i. Bay. 867-1996 (Weißenburger Heimatbücher 5), Weißenburg 1996;

Friedrich Eigler: Die früh- und hochmittelalterliche Besiedlung des Altmühl-Rezat-Rednitzraums (Eichstätter Geographische Arbeiten 11), München und Wien 2000, S. 85-114;

Unser Bayern, Jahrgang 17, Heft 1, München 1968.

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