Turmstelle Wp. 14/15 bei Pfofeld

Mit der Turmstelle Wp. 14/15 am Limeswanderweg ist nördlich von Pfofeld ein weiterer Hochpunkt im Gelände mit guter Fernsicht erreicht. Die heutige Bewaldung verhindert allerdings den Blick nach Norden über das Brombachtal, der von hier in römischer Zeit mindestens 4 km weit ins Feindesland hinein möglich war.

Auch in östlicher Richtung versperrt heute der Wald die freie Sicht zum nächsten Wachturm. Dafür ist nach Westen der Blick frei bis zum 2,1 km entfernten Wp. 14/12, oder über 5 km bis zum Gunzenhäuser Schlossbuck, ja sogar 15 km weit südlich am Schlossbuck vorbei bis zum Wp. 13/41 bei Kleinlellenfeld und natürlich zum Hesselberg (24 km).

Wichtiger noch als die Sicht zu weitentfernten Türmen war für die Römer der Kontakt zum hinter dem Limes gelegenen Lager, das sich hier in nur 2 km Luftlinie Entfernung nördlich von Theilenhofen befindet. Von der Topografie her wäre sogar ein Kontakt mit dem Kastell Gnotzheim in 13 km Entfernung möglich gewesen, sofern nicht die Sichtverbindung durch Wald behindert war.

Die Erforschung der Turmstelle durch Dr. H. Eidam erbrachte im angrenzenden Feld den Standort eines "Blockhauses" (Holzturm) mit massiver Fundamentkonstruktion aus Holz und die Position des Steinturms im Verband mit der Limesmauer. Von beiden ist jetzt vor Ort nichts mehr zu sehen. Dafür stellt der Waldrand und Limeswanderweg einen Bezug zur Limesflucht, deren Mauerreste man in schwachen Erhebungen am Waldrand entlang vermuten mag.

Von weiteren Limesresten zeugen der deutliche Limeswall unter dem Feldweg 300 m westlich und der rekonstruierte Turmgrundriss des Wp. 14/17 "Auf dem Espan" bei Rittern 1300 m östlich. Über Pfofeld (ca. 2,5 km) ist auch der Standort des römischen Kastells bei Theilenhofen gut erreichbar. Zu sehen sind dort ein Meilenstein in der nordöstlichen Kastellecke und das in Grundmauern rekonstruierte römische Badegebäude. Daneben sind die Ortskirchen von Theilenhofen und Pfofeld einen Abstecher wert.

Öffnungszeiten

Jederzeit frei zugänglich

Lage

Noch vor etwa 100 Jahren war die Mauer hier als breiter und hoher mit einer Hecke bewachsener Wall sichtbar. Heute gibt es keinen Hinweis auf den Turmstandort Wp. 14/15. In etwa lässt er sich in Nähe einer Waldecke an der höchsten Erhebung im Gelände festmachen. Der Befund des "Blockhauses" befindet sich heute in einem Feld südlich vom Weg, der Standort des Steinturms wäre unter dem Feldweg zu finden. Die Limeslinie selbst folgt dem Waldrand.


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