Von 1875 bis heute
21. November 1875 Der Weißenburger „Bürgerverein“ gründete eine „Volksbibliothek“. Der verantwortliche Leiter, Bibliothekar und damaliger Bezirkshauptlehrer Geudenberger begann seine Arbeit mit einem Bestand von 32 Büchern, die von Mitgliedern des Bürgervereins gespendet worden sind. Untergebracht war die Volksbibliothek in seiner eigenen Wohnung.
1880 Der Bestand war auf 385 Bücher gewachsen. Außerdem zog die Bibliothek in einen Raum der damaligen Realschule in der Wildbadstraße (heute: Fachoberschule).
1896 Wieder wurde der Standort gewechselt. Mit mittlerweile 5.000 Büchern zog die Bibliothek nun in die Alte Lateinschule, Martin-Luther-Platz 9.
1899 Die Bibliothek zog in das alte Fleischhaus (Höllgasse Nr. 3) ein. Julius Schmuck war der ehrenamtliche Leiter und Rektor der Berufsschule. Er leitete die Bibliothek fast 52 Jahre.
1906 In diesem Jahr wurde das Gebäude der "Alten Post" als "Königlich Bayerisches Postamt" eingeweiht.
1908 Die Bibliothek wurde wieder in die Alte Lateinschule verlegt.
1913 Zu Ehren ihres eifrigsten Förderers Wilhelm Tröltsch wurde die Bibliothek umbenannt in „Wilhelm Tröltsche Volksbibliothek“.
1920 Die Bibliothek ging vom Bürgerverein in den Besitz der Stadt über.
1925 Ein neuer Standort wurde für die Bibliothek festgelegt. Diesmal zog sie in das sogenannte „Kleine Spittel“ westlich des Spitaltors.
1934 Es fand eine massive „Säuberung“ des Buchbestandes statt im Sinne der NS-Ideologie. Bestimmte Titel mussten aus den Regalen entfernt werden, die nicht in das nationalsozialistische Weltbild passten. Insgesamt waren 12.400 Bücher betroffen.
1935 Für die nächsten zwölf Jahre zog die Bibliothek in das Gebäude am Martin-Luther-Platz 7. Nun hieß sie „Städtische Volksbibliothek“.
1945 In den Wirren unmittelbar nach dem Kriegsende „verschwanden“ viele Bücher. Außerdem kam es durch die US-Militärregierung zu einer erneuten Buch-Aussonderung. Der Bestand sank auf 500 Bände.
1946 Ab Oktober 1946 begann die Wiederaufnahme des regelmäßigen Buchverleihs, mit einem Bestand von circa 600 Büchern.
1947 Die Bibliothek wurde in diesem Jahr in den 2. Stock des Gotischen Rathauses verlegt.
1951 Ein erneuter Umzug fand statt. Diesmal zog die Bibliothek in das Verwaltungsgebäude in der Friedrich-Ebert-Straße 1 ein (heute: Neues Rathaus). Es wurde mit dem systematischen Wiederaufbau der Bibliothek begonnen unter der erstmals hauptamtlichen Leitung von Diplom-Bibliothekarin Gertrud Grimm.
1954 Die Freihandausleihe wurde eingeführt, allerdings wurde die Bibliothek wieder einmal in das Kleine Spittel umverlegt. Außerdem machte der Bestand einen Stand von 3.000 Bänden aus. Die Leihgebühren betrugen 10 Pfg. für Erwachsene und 5 Pfg. für Jugendliche.
1966 Die Deutsche Bundespost löste ihren historischen Standort in der Friedrich-Ebert-Straße 20 auf. Das Gebäude wurde von den Vereinigten Sparkassen angekauft. Die Stadt mietete das Parterre für ihre Bibliothek an und sie fand sich in der „Alten Post“ ein. Der Bestand war bis hierhin auf bereits 12.000 Bände herangewachsen und wurde von 1.500 aktiven Lesern genutzt.
1972 Nach der Rückkreisung der Stadt in den neuen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gab es regelmäßige, aber stets erfolglose Bemühungen der Stadt Weißenburg, eine finanzielle Gleichstellung mit der bestehenden „Kreisbücherei“ des Landkreises in Gunzenhausen zu erreichen.
1984 Nachdem die Gunzenhausener Bücherei unter Mitfinanzierung der Stadt Weißenburg unter der Trägerschaft des Landkreises geführt wurde, sah ein erneuter Antrag von Oberbürgermeister Reinhard Schwirzer die Gleichbehandlung der Büchereien vor. Doch da der Landkreis keinen Zuschuss zu einer städtischen Einrichtung leisten wollte, wurde ein neues Büchereikonzept erstellt: Es sollte zwei Kreisbüchereien geben.
1985 Die Bibliothek wurde eine Einrichtung des Landkreises. Die Bezeichnung „Kreisbücherei“ führte sie bis 01. Januar 1998.
1996 Die sich verschlechternde finanzielle Lage des Landkreises verhinderte u. a. die zugesagte Lösung der Raumprobleme der Bücherei Weißenburg. Daher kam unmittelbar nach der Kommunalwahl das Angebot des Oberbürgermeisters an den neuen Landrat, die Bücherei in städtische Regie zurückzunehmen, unter der Bedingung, dass der Landkreis sich aus dem Büchereiwesen zurückzog, damit eine finanzielle Gleichstellung erreicht werden konnte. Außerdem wurde auf den Verkauf der inzwischen landkreiseigenen „Alten Post“ an die Stadt bestanden.
1998 Das Gebäude der „Alten Post“ wurde von der Stadt zum Jahresbeginn gekauft. Die Bücherei befand sich wieder in städtischer Trägerschaft und fand sich zu diesem Zeitpunkt mit 42.000 Medien und einem vergrößerten Personal wieder.
Von August 1999 bis Juni 2001 gelang eine vollständige Sanierung der denkmalgeschützten „Alten Post“. Sie wurde durch einen modernen Anbau erweitert und technische Ein- und Umbauten wurden erledigt. Sie verfügte nun auch über einen Aufzug. Die neue Nutzfläche lag bei 1.000 m2 und man freute sich über erhebliche zusätzliche Neben- und Lagerflächen. Die Baukosten lagen geschätzt bei 5,2 Mio. DM.
Während der Bau- und Renovierungszeit war die Bibliothek fast immer geöffnet. Am 2. November 2000 wurde die Skulptur "Buchwelt" vor dem Eingang platziert, welche von Verena Reimann erschaffen wurde. Die offizielle Wiedereröffnung fand am 29. Juni 2001 statt.
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